
Die Fortsetzung von Die Falter – und nicht ganz so gut. Der Weber konzentriert stärker auf wenige Protagonisten, liefert weniger Perspektiven auf die Stadt New Crobuzon und ihre Welt und lässt ausnahmslos alle Personen moralisch äußerst fragwürdige Entscheidungen treffen – was sie wissen und worunter sie leiden, körperlich wie seelisch – letztlich mündet alles in eine große Katastrophe.
Moral und Recht sind dann auch die Grundfragen, die die Geschichte sich am Schluss plötzlich zu verhandeln entscheidet. Das wirkt etwas arg angeflanscht und ist vermutlich der Hauptgrund, weshalb Miéville seit jeher im Ruf steht, ein politischer Fantastik-Autor zu sein.
Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte die beste, die ich von ihm kenne. Völlig unbekümmert greift er sämtliche Punk-Varianten (ob Cyber, Steam oder Diesel) auf, verwirkt sie mit Magie und erschafft mit New Crobuzon eine lebendige und faszinierende Megalopolis.
Eine Antwort zu “China Miéville: Der Weber”
China Miéville: Der Weber: wolfwitte.blog