Die hämische Polemik der vollen Flughäfen trotz „Greta-Effekt“


Screenshot von tagesschau.de

Sie greift zum Beginn der Sommerferien – zumindest in NRW  – erwartbar um sich, die hämische Polemik der vollen Flughäfen und Staus auf den Autobahnen. Was hat Fridays for Future eigentlich erreicht? Offenbar gar nichts. Und warum liegt da eigentlich noch Müll am Rand der Schulwege (kein Witz, sondern ein Leserkommentar)?

So wird politisches Engagement runtergebrochen auf individuelles Verhalten, das man doch einfach anpassen könnte, wofür man aber zu bequem sei. Es wird entpolitisiert und zu einer moralischen Frage aufgeladen, der kein Mensch standhalten könnte. Und ironischerweise wird die „Klimareligion“ so viel inbrünstiger von den Gegnern der Umweltbewegung praktiziert als von ihren Vertretern.

Die „Klimareligion“ wird viel inbrünstiger von den Gegnern der Umweltbewegung praktiziert als von ihren Vertretern.

Die junge Generation, die derzeit for future demonstriert, stellt demografisch eine vernachlässigbare Minderheit dar – das haben wir gerade erst bei der Europawahl wieder gelernt. Genau deshalb sind sie ja so laut. Wären sie eine gesellschaftliche Mehrheit, könnten sie ihren Mehrheitswillen deutlich einfacher realisieren. Auch 20,5 Prozent Grünwähler stellen keine Mehrheit der Wählenden dar, geschweige denn der Bevölkerung.

Wie war das eigentlich in anderen politischen Bewegungen?

Die Umweltbewegung war immer auch eine politische Bewegung, eben weil sie die politischen Rahmenbedingungen ändern will, denen individuelles Verhalten unterliegt. Anders geht das nämlich nicht: Würden persönliche Apelle und Aufrufe zum richtigen Verhalten in der Breite funktionieren, könnten wir uns unser politisches System sparen. Darum kämpft FFF dezidiert für politische Veränderungen.

Politische Zielsetzungen lassen aber abweichendes Verhalten zu. Wenn Unternehmensgründungen gefördert werden, darf man dennoch abhängig beschäftigt bleiben. Wenn Fliegen stärker besteuert würde, dürfte man immer noch fliegen.

Wie war das eigentlich in anderen politischen Bewegungen? Wurden in der Sozialdemokratie ständig politische Ziele auf individuelles Verhalten reduziert? Wurde vor Kaufentscheidungen recherchiert, ob der Hersteller einen Betriebsrat hat und gute Löhne zahlt?


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