Ian McDonald – Luna II (Wolf Moon)


Ja, der Titel „Wolf Moon“ geht schon arg in die etwas peinliche Selfpublishing-Richtung, führt aber eigentlich in die Irre.

Irgendwo in dieser Fortsetzung von Luna sagt jemand sowas wie „Middle Management is invading the moon“ – wohlbemerkt angesichts einer tatsächlichen Invasion des Mondes. Andere Figuren werden nicht müde zu erklären, dass der Mond keine Nation und keine Gesellschaft, sondern eine Sonderwirtschaftszone sei. Ein Staatsstreich wird dann folgerichtig als „a Change of Management“ abgetan.

Diese Aussagen charakterisieren sehr gut, was die beiden bisherigen Luna-Bände ausmacht: Sie sind furchtbar unglamourös. Und das ist nicht folgenlos, denn mir erschwerte es bei der Lektüre vor allem, die diversen Figuren und Locations auseinanderzuhalten. Den Game of Thrones-Bänden (mit denen Luna verglichen wird) gelingt das bedeutend besser.

Weder weiß ich, wer die ganzen Mackenzies oder Suns sind (die Fraktionen, die aus Australien bzw. China stammen), noch interessiere ich mich so sehr für sie, dass ich motiviert wäre, im Anhang nachzuschlagen (selbstverständlich gibt es einen Anhang der „Dramatis Personae“).

So hinterließ der zweite Luna-Band einen schon ziemlich ernüchternden Eindruck. Ob ich den abschließenden dritten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall brauche ich jetzt erstmal etwas Abwechslung von dieser mondstaubtrockenen Econo-Science Fiction.

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