Stefan Zweig – Joseph Fouché

Nach Magellan und Montaigne schon der dritte von Zweigs biographischen Romanen, dieser mit dem Untertitel Bildnis eines politischen Menschen und derjenige, der mir mit großem Abstand am besten gefallen hat.

Vielleicht, weil es Zweig so vortrefflich gelingt, Fouché als Antihelden, als „vollkommensten Macchiavellisten“ und beispiellosen politischen Wendehals zu skizzieren, der in den Wirren der Französischen Revolution und der folgenden napoleonischen Zeit für jede relevante Fraktion als Strippenzieher und Manipulator tätig war.

Das ist in einem Maße spannend, dass ich mir mitunter wünschte, Serienautoren oder die Star Wars/Marvel-Leute würden sich diesen Stoff mal zur Gemüte führen – sei es zur Adaption, oder einfach als Vorbild. Gut geschriebene Villains sind halt einfach am unterhaltsamsten.

Anlass für diese Lektüre war ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung, der Fouché als historisches Vorbild für den Brexit-Mastermind und Johnson-Berater Dominic Cummings anführte. Das kommt mir nur bedingt plausibel vor, macht aber nichts.


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