Hugh Howey – Wool


Ich muss mir einfach mal merken, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach einen Grund gegeben hat, wenn ich eine Reihe nicht weiterlas.

Wool (oder Silo) begann mit einer hervorragenden Kurzgeschichte in einem mysteriösen postapokalyptischen Setting, das in den Fortsetzungen (wir befinden uns immer noch in dem Teil, der Wool heißt) dann ziemlich plattgewalzt wurde.

Die Fortsetzungen der Fortsetzung (namens Shift und Dust) werde ich mir daher erneut nicht geben. So immens kann der Payoff der schon weitgehend aufgeklärten Mystery gar nicht sein. Lieber lese ich wieder mehr Kurzgeschichten.


4 Antworten zu “Hugh Howey – Wool”

  1. Ich fands ganz gut, bin aber anspruchslos. Aber auch das ist ja ne Reihe von 5 Kurzgeschichten die nach hinten raus nicht unbedingt besser werden.

  2. Nach der Lektüre von Wool gelüstete mich nach Kurzgeschichten und prompt sprang mich in der Vorstellung der besten Science-Fiction-Bücher des Jahres bei Der Standard diese Sammlung von elf Geschichten an.

    Als „das Beste, was man an SF-Kurzgeschichten bekommen kann, wenn nicht gerade mal wieder Ted Chiang etwas Neues veröffentlicht“ wurde der Band dort angepriesen und – sorry – aber das geht etwas zu weit. Stilistisch ist Weinstein in der Tat nah an Chiang und dessen oft distanziert berichtendem, fast journalistischem Stil. Aber dieser Stil ist ja nicht die eigentliche Stärke von Chiang, sondern wird durch bahnbrechend gute Ideen aufgewogen.

    Weinstein interessiert sich für die Wechselwirkungen von Technologie und Beziehungen. Da werden aus den Social Media-Archiven von Verstorbenen Avatare errechnet, die diese überzeugend weiterleben lassen. Kinder entgleiten ihren Eltern, nachdem sie Implantate erhalten haben, mit denen sie online gehen. Gamer steuern in einer Ender’s Game meets Drohnenkrieg-Variation echte Kampfmaschinen.

    Man merkt: Weinstein blickt skeptisch, warnend-konservativ auf Digitalisierung, Vernetzung und Social Media. Das finde ich inzwischen aber zu erwartbar und langweilig, weil es sich bezogen auf Gegenwart und nahe Zukunft mit meinen Einschätzungen und Erwartungen deckt, für die fernere Zukunft aber wiederum nicht meinen Erwartungen entspricht.