Ulf Erdmann Ziegler – Eine andere Epoche


Die Rezensionsnotizen zu diesem Buch waren ja geradezu hymnisch. Ich fand es interessant, aber nun auch nicht überragend. Es bewegt sich, was den politischen Realismus der Arbeit im Bundestag betrifft, in einem merkwürdigen Uncanny Valley: Die Geschichte ist so nah dran an dem wahren Ereignisgeflecht aus NSU, Untersuchungsausschuss, Christian Wulff, Sebastian Edathy und Michael Hartmann, dass die Feinheiten sie noch mehr ins Fiktive, teils Absurde rücken. Im Büro des Ausschussvorsitzenden scheint nie richtig gearbeitet zu werden. Termindruck, Hetzerei, Berge an Drucksachen gibt es dort nicht. Die Gespräche, die geführt werden, klingen mitunter vollkommen irreal. Außerdem – eine Kleinigkeit, die mich aber oft aus der Lektüre herausriss – haben etliche Figuren wirklich seltsame Namen.

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