
Seit Jahrzehnten vorhergesagt, macht er sich langsam und mit zunehmender Dringlichkeit bemerkbar: Der demographische Wandel. Ich fand das Thema immer in gewisser Weise langweilig, weil das Geburtenraten und Alterung ja eher Randbedingungen der Gesellschaft als ein handhabbares politisches Problem sind.
Dabei wurde sicher auch immer auf die realen politischen Probleme hingewiesen, die sich aus diesem Wandel ergeben. Stefan Schulz, dessen Redaktionsschluss ich vor Jahren schon gerne gelesen habe, und dessen Podcastaktivitäten mich ebenfalls seit Jahren begleiten, tut das jedenfalls und zwar auf denkbar originelle Weise.
Es geht in diesem Buch nicht um die Rente, verspricht Schulz in der Einleitung, und er gibt auch niemandem Schuld. Er ergeht sich aber auch nicht in Predigten, wie ich sie noch aus der SPD kenne, wonach man das Älterwerden als „Schatz“ begreifen oder lediglich als Problem der Pflegeversicherung auffassen müsse. Zu den interessantesten Ideen, das nur als ein Beispiel von vielen, zählt für mich das Verschwinden der Jugend(kultur) resp. ihr Kolonisierung durch die Älteren.