-
Michael Marrak – Das Haus Lazarus
Ein Kurzgeschichtenband mit deutlichen Höhen und Tiefen. Mal sehr guter, bildgewaltiger Horror, mal absurde Komik. Den Abschluss bildet eine eher unrunde Blade Runner-Homage mit Biohacker-Thematik. Das Nachwort liefert dann eine Erklärung für den disparaten Charakter. Der Autor ist für eine Jahrzehnte überspannende Werkschau in seine digitalen Archive gestiegen, hat frühe Versionen und ältere Texte zu […]
-
Richard Seymour – The Twittering Machine
Ich habe mich von sämtlichen Digital detox-Ratgebern ferngehalten (wie von allen übrigen Ratgebern auch). The Twittering machine ist auch keineswegs so ein Buch, aber es hatte einen ähnlichen, vielleicht sogar wirksameren Effekt, nämlich, mein Twitter-Profil auf knapp über Null herunterzufahren. Das Buch ist eine schonungslose Polemik der Social Industry, und der schweren Abhängigkeiten und Externalitäten, […]
-
Kevin Roose – Futurepeoof
9 rules for humans in the age of automation lautet der vollständige Titel dieses Büchleins des NYT-Journalisten Kevin Roose. Geschrieben ist es in diesem schmissigen, niemals anstrengenden Stil amerikanischer Sachbücher, in denen jedes Kapitel durch eine Anekdote, ein Schicksal gerahmt werden muss. Die 9 Regeln streifen den Self Help-Duktus, ohne dabei vollkommen unbrauchbar zu sein. […]
-
Judith Shklar – Über Ungerechtigkeit
Noch ein Buch, das ich mir von der Unibibliothek Hagen habe schicken lassen. Von Shklar hörte ich erstmals in einem Radiobeitrag, natürlich habe ich vergessen welchem; danach fiel mir ihr Name häufig in den Fußnoten und Zitationen diverser Bücher auf, die ich las. Die liberale Theoretikerin entwirft eine eigene Perspektive auf Ungerechtigkeit, in der diese […]
-
Kathrin Passig – Je Türenknall desto Wiederkomm
Alle Kolumnen von Kathrin Passig aus dem Jahr 2020: Es geht um Technik, Technologie, Gesellschaft und angenehm weit im Hintergrund spielt natürlich auch die Pandemie eine Rolle – dazu etwas, was bessere Rezensenten als ich sicher als ‚feinsinnigen Humor‘ oder ‚hintergründig‘ bezeichnen würden. Kurz: Die Lektüre bereitete mir Vergnügen.
-
Sartori | Haard | Brazil
Fertig gelesen habe ich den Band Demokratietheorie von Giovanni Sartori. Das Buch habe ich mir von der Universitätsbibliothek der Fernuni Hagen schicken lassen, um das auszuprobieren. Der Zugriff auf Demokratie ist eher philosophischer Art und keine empirische Systematisierung. Von sowas hält Sartori (sympathischerweise) recht wenig. Lästig nur, dass ich das Buch nun auch wieder zurückschicken […]
-
Iain M. Banks – The State Of The Art
Achja, diese Sammlung an Kurzgeschichten von Banks habe ich gelesen. Es gibt darunter einige, die in der Culture spielen, eine sogar, in welcher die Culture die Erde besucht. Unter dem Strich ist Iain Banks für mich als Long Form-Autor besser – ausgerechnet in einem Genre, in dem ich eigentlich bevorzugt Kurzgeschichten lese.
-
Max Brooks – Devolution
Bigfoot-Horror des World War Z-Autoren Max Brooks, mit satirischen Einsprengseln über die volldigitalisierte Nachhaltigkeitsgesellschaft. Ein durchaus unterhaltsames Buch, wenn man sich denn auf die Möglichkeit von menschenfressenden Riesenaffen in Nordamerika einlässt. Empfohlen einmal mehr von der Rundschau und auch in ihrer Jahresbestenliste 2020.
-
Ben Smith – Doggerland
Vielleicht lag es an dem vielen nautisch-maritimen Vokabular, dass ich Doggerland nicht so richtig schätzen konnte. Es passiert allerdings auch nicht besonders viel – der Roman plätschert buchstäblich dahin, wie es Josefson beim Standard treffend ausdrückte. Interessant ist einmal mehr das Setting, das wie auch schon The Last Day und The Wall vage in ein […]
-
Susanna Clarke – Piranesi
Piranesi bewohnt ein offenbar unendlich großes Gebäude, das aus nichts als Sälen besteht, die mit unzähligen Statuen möbliert sind. Im Untergeschoss tost die See. Piranesi erforscht das Gebäude, ernährt sich von dem, was das Meer bietet und trifft alle paar Tage den mysteriösen Anderen. Wie Susanna Clarke aus dieser Grundidee eine ruhige, spannende, faszinierende und […]