„Snooze // Puppe“ ist die 9. Single Veröffentlichung der neuen Musikgruppe Gewalt.
Natürlich gekauft bei Bandcamp.
Ich höre gerne Musik und kaufe mir sogar noch welche (nutze also keinen Streaming-Dienst). Am liebsten erwerbe ich Musik bei Bandcamp. Unter diesem Schlagwort archiviere ich vor allem meine Erwerbungen.
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„Snooze // Puppe“ ist die 9. Single Veröffentlichung der neuen Musikgruppe Gewalt.
Natürlich gekauft bei Bandcamp.
Ein nach dem ersten Hördurchgang ein sehr Zen-artiges Album, welches Kopfhörer oder zumindest Ruhe erfordert:
Vittoria Guindani is an Italian ‘non-musician’ “interested in silence, soundscape and small sounds, which he creates with objects, loops and anything endowed with its own dust.”
Der Ambientblog erläutert den Albumtitel: ‚A Jisei is a Japanese ‘death poem’, “sometimes referred to as the last words, the last images or the last sounds before the farewell”.‚
Zudem die erste Bandcamp-Publikation, die ich nicht nur Digital, sondern stofflich erworben habe. Das begleitende Büchlein/Booklet übt nämlich einen irrationalen Reiz auf mich aus.
Angeregt durch diesen taz-Artikel. Natürlich gekauft bei Bandcamp.
Natürlich von Bandcamp.
Beste deutsche Stimme, toller Sound, Bandname nicht ganz so super wie bei Die Nerven, Messer & Co, aber man kann ja nicht alles haben. Kauf veranlasst durch diese Rezension. Natürlich erworben bei Bandcamp.
Wie an jedem letzten Tag des Jahres lasse ich auch heute das vergangene Musikjahr Revue passieren und nutze dafür mein Profil bei last.fm. Zu den älteren musikalischen Jahresabschlüssen geht es hier.
In diesem Jahr habe ich sehr unerwartet (den Anlass erinnere ich tatsächlich nicht mehr) nach vielen Jahren Guided by Voices wiederentdeckt. Und wenn man erst mal anfängt, die unzähligen Alben voll mit sehr vielen Songs, Songskizzen und Songfragmenten zu hören, dann kommt auch schnell eine stattliche Zahl zustande.
Früher hörte ich bevorzugt die etwas geschliffeneren GbV mit Songs wie The Best of Jill Hives oder Useless Inventions. In diesem Jahr lernte ich die Beatles des LoFi erst richtig kennen und schätzen und hörte die Alben Bee Thousand und Alien Lanes exzessiv.
Ebenfalls eine Wiederentdeckung nach langer Zeit: DJ Shadow. Der veröffentlichte dieses Jahr etwas neues, was mir zwar nicht gefiel, aber Anlass gab, die Endtroducing und vor allem die noch etwas ältere Kollektion früher Singles Preemptive Strike viel zu hören. Wahre Sampling-Meisterschaft.
Und die dritten im Bunde, was die Rückbesinnung auf Vergangenes betrifft, sind die Talking Heads. Für die gilt zwar nicht, dass ich sie lange nicht gehört hätte, aber zumindest habe ich mich 2019 besonders auf die drei Alben More Songs about Buildings and Food, Fear of Music und Remain in Light konzentriert- vor allem das wirklich herausragend gute letztgenannte.
Aus dem vielen Ambient, den ich in diesem Jahr gehört habe, sei ganz besonders die Kollektion Kankyō Ongaku: Japanese Ambient, Environmental & New Age Music 1980-1990 hervorgehoben und von ihr der klösterliche Zen-Track Ishiura; nicht umsonst mein meistgehörter Titel 2019:
Aus der Abteilung indierock geht die Krone an Fontaines D.C. aus Irland. Die hinterließen zwar keinen so bleibenden Eindruck wie Shame im vergangenen Jahr, sehen aber immerhin so aus wie Oasis Mitte der Neunziger:
Groß war die Freude in Kreisen, die sich noch für Noise Rock interessieren, über Black Midi: Kaum adoleszente Herren, die scheinbar mühelos an die alten Albini-Bands anknüpfen. Mich haute es nicht so wahnsinnig um, aber BMBMBM ist schon ein verteufelt guter Track:
Und hier nun also mit unumstößlicher Genauigkeit die Top50 der meistgehörten Bands und Künstler im Jahr 2019:
1 | Guided by Voices | 464 |
2 | Talking Heads | 219 |
3 | Tortoise | 183 |
4 | DJ Shadow | 164 |
5 | The Caretaker | 140 |
6 | Billie Eilish | 100 |
7 | Beak> | 94 |
8 | Autechre | 89 |
9 | Broadcast | 63 |
10 | Cocteau Twins | 63 |
11 | Lower Dens | 63 |
12 | Talk Talk | 62 |
13 | Radiohead | 60 |
14 | Fontaines D.C. | 57 |
15 | Ben Rath | 49 |
16 | Lali Puna | 48 |
17 | Matthijs Kouw | 45 |
18 | Monolyth & Cobalt | 45 |
19 | Run the Jewels | 45 |
20 | Stereolab | 44 |
21 | Øjerum | 43 |
22 | Simon Pyke | 43 |
23 | Daniel K. Böhm | 42 |
24 | OG Keemo | 39 |
25 | Richard Ginns | 39 |
26 | Sun Ra | 38 |
27 | Clinic | 37 |
28 | black midi | 36 |
29 | Blur | 34 |
30 | Die Heiterkeit | 34 |
31 | Georgia Anne Muldrow | 34 |
32 | Kim Gordon | 34 |
33 | Moss Covered Technology | 34 |
34 | Autistici & Justin Varis | 32 |
35 | Kendrick Lamar | 32 |
36 | The Notorious B.I.G. | 32 |
37 | The Volume Settings Folder | 32 |
38 | Aphex Twin | 31 |
39 | Ian Nyquist | 31 |
40 | Ms. Lauryn Hill | 31 |
41 | Cicely Irvine | 30 |
42 | Mantle | 30 |
43 | OFFTHESKY | 30 |
44 | Joy Division | 29 |
45 | Bill Seaman | 28 |
46 | Die Nerven | 28 |
47 | Kummer | 26 |
48 | Daniel W J Mackenzie | 25 |
49 | Grimes | 25 |
50 | Lake Mary | 25 |
Es folgen die Top20 der meistgehörten Songs und Titel:
1 | Ishiura (abridged) | Toshi Tsuchitori | 16 |
2 | Born Under Punches (The Heat Goes On) – 2005 Remaster | Talking Heads | 15 |
3 | The Great Curve – 2005 Remaster | Talking Heads | 14 |
4 | Boys in the Better Land | Fontaines D.C. | 13 |
5 | Crosseyed and Painless – 2005 Remaster | Talking Heads | 13 |
6 | Allé Sauvage | Beak> | 12 |
7 | bmbmbm | black midi | 12 |
8 | The Dao Is Achieved Through Discipline | Matthijs Kouw | 12 |
9 | The Goldheart Mountaintop Queen Directory | Guided by Voices | 11 |
10 | Teisco | Beak> | 10 |
11 | Too Real | Fontaines D.C. | 10 |
12 | Buzzards and Dreadful Crows | Guided by Voices | 10 |
13 | Hot Freaks | Guided by Voices | 10 |
14 | Tractor Rape Chain | Guided by Voices | 10 |
15 | The Being-within-form Is The Mother Of The Myriad Things | Matthijs Kouw | 10 |
16 | Houses in Motion – 2005 Remaster | Talking Heads | 10 |
17 | Once in a Lifetime – 2005 Remaster | Talking Heads | 10 |
18 | all the good girls go to hell | Billie Eilish | 9 |
19 | when the party’s over | Billie Eilish | 9 |
20 | wish you were gay | Billie Eilish | 9 |
Ist das hier die Resterampe? Keinewegs, das hier sind vor allem die zwei besten Hiphop-Alben des Jahrzehnts – beides allerdings keine Überraschungen für Kenner des Genres, nehme ich stark an.
Aber beginnen wollen wir mit den einzigen Vertretern härterer Musik in dieser Auflistung, Triclops!, von denen ich nicht das geringste weiß, außer, dass sie vollkommen überdrehten Progrock mit Punk-Einschlag, oder umgekehrt machen.
Was soll ich hierzu groß schreiben? Ein Meisterwerk. Man muss dieses Album hören und nochmal hören und nochmal und immer wieder hören. Es ist brillant und berührend.
Das erste Run The Jewels-Album hingegen war vermutlich keine lyrische Offenbarung, aber in Sachen Produktion und Reimkunst für meinen begrenzten Rap-Horizont eine Offenbarung. Außerdem das beste, wenn es um Motivation und Antrieb geht.
Achja, Radiohead. The King of Limbs ist für mich so etwas wie ihr Zen-Album, was vor allem die Live-Darbietung von Songs wie Bloom spüren ließ. Die From the Basement-Aufnahmen haben mir ungemein geholfen, das Album wirklich schätzen zu lernen:
Und dann war da noch Separator, der die Tradition überirdisch guter Schlusssongs fortsetzt – und den ich ohne Weiteres in die Top10-Radiohead-Songs einreihen würde:
In dieser Ausgabe bündle ich alles, was man unter Indiepop/-rock einsortieren kann. Eine Sparte, die ich in den vergangenen Jahren immer mehr vernachlässigt habe, die ich aber in den ersten paar der Zehnerjahre obsessiv gehört habe – vor allem die fünf Alben dieser Auflistung.
Menomena klangen immer ein wenig mechanistisch, so als würden sie am Reißbrett komponieren. Ich meine mal gelesen zu haben, dass sie dafür sogar irgendeine Software programmiert haben.
Auf Mines und bsonders mit dem unten vorgestellten munter sprudelnden Song TAOS haben sie diese Strukturbetonung hervorragend konterkariert.
Tolle, düster wabernde Psychedelic-Popper. Seitdem komplett aus den Augen verloren, aber mindestens die Hälfte der Songs auf der Images… waren HITS:
Aber kein Hit war größer als Brains! Und Lower Dens sind zudem die einzige hier aufgeführte Band, die ich aktiv weiterverfolgt habe. Erst in diesem Jahr haben sie mit The Competition sehr gut nachgelegt.
Das hier ist nicht nur Indierock mit der Betonung auf Rock, sondern die krautigste Variante davon, die mir in den letzten zehn Jahren untergekommen ist. Wunderbar:
Zu Teil 1 gehts hier.
Gab es eine bessere Zeit für deutschen Indierock als die vergangenen zehn Jahre? Allein die Namen: Die Nerven, Messer, Gewalt, Die Heiterkeit, Karies, Schuben, Pisse. Und wie sie alle klingen: Noisig, rauh, sperrig. Und manchmal so gut wie Sonic Youth zu ihren seligen Sonic Nurse-Zeiten. Die Nerven schaffen das nämlich; mit ihrem Album Out. Erklärt mich nur für verrückt, es ist so.
Ich bin mir außerdem absolut sicher, dass ich von keiner dieser Bands jemals erfahren hätte, wenn es den Blog Monarchie und Alltag nicht gäbe. Eine der wichtigsten Quellen guter Musik der vergangenen Jahre.
Wir machen direkt weiter mit den tollen deutschen Bands mit guten Namen. Messer sind ein wenig poppiger als die übrigen oben genannten. Das liegt vor allem an den Texten und der Stimme von Hendrik Otremba. Die Unsichtbaren war für mich ein Meilenstein, danach habe ich ein wenig das Interesse verloren. Auch hier sei wieder auf Monarchie & Alltag und ihr lesenswertes Interview mit Otremba hingewiesen.
Eine tollere Stimme als die von Stella Sommer gibt es nicht. Und einen tolleren deutschsprachigen Song als Komm mich besuchen gab es in vielen Jahren nicht.
SchnAAk kommen zwar auch aus Deutschland, haben aber mit den übrigen Bands hier nur sehr wenig zu tun. Sie singen auf englisch und sind einerseits sperriger als beispielsweise Die Nerven, gleichzeitig aber auch poppiger als Messer – zumindest wenn man die Platte etliche Male gehört hat. Rumholzen, wie es SchnAAk viel und gerne tun, können viele. So wie SchnAAk können es nur SchnAAk. Eigentlich kann es für mich nur ein Album dieses Jahrzehnts geben und das ist Wake up Colossus von SchnAAk.
Anders als bei den anderen Platten dieser Liste weise ich bei SchnAAk ausdrücklich auf deren Bandcamp-Seite hin: Hier gibt es Wake Up Colossus zum mehrmaligen Probehören und natürlich zum digitalen Erwerb.
Bis letzte Woche war mir gar nicht so richtig bewusst, dass ja bald dieses Jahrzent endet. Damit deckt mein heißgeliebtes last.fm-Profil, das ich seit 2004 mein eigen nenne, erstmals ein kalendarisches Jahrzehnt ab.
Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren zumindest gefühlt immer weniger vor allem neue Musik gehört und erworben, so dass ich erst befürchtete, überhaupt keinen Rückblick auf diese zehn Jahre hinzubekommen.
Das hat sich natürlich als Unsinn herausgestellt. Mit diesem Beitrag eröffne ich folglich meinen Rückblick auf ein Jahrzehnt Musik. Insgesamt dürften rund zwanzig Künstler und Alben zusammenkommen, die es vorzustellen lohnt. Alles andere erschiene mir exzessiv.
Ein Genre, was ich im vergangenen Jahrzehnt viel und gerne gehört habe, ist die funktionstüchtige Rausch- und Knarzmusik, die gemeinhin Ambient genannt wird. Nun ist diese Art von Musik nicht außerordentlich anspruchsvoll in der Produktion. Ich mag beispielsweise die Musik von Mantle, die monotoner nicht sein könnte – nahe dran an einfachem weißen Rauschen, wie man es sich von einer App vorspielen lassen kann.
Simon Pyke gelingt es hingegen, seinem ohnehin schon exzellent klingenden Brummen eine minimale Prise an Pop-Sensitivität hinzuzufügen. So wenig, dass man es ignorieren kann und gerade so viel, dass es auffällt, wenn man richtig hinhört.
2001 und 2002 entdeckte ich – dank Filesharing und dem damals noch hochinstruktiven Onlinemag Pitchfork – zwei überragende Debütalben, nämlich Turn On The Bright Lights von Interpol und They Threw Us All in a Trench and Stuck a Monument on Top von Liars.
Beide Bands und Alben wurden auch mit Blick auf ihre unverkennbaren Post-Punk-Vorbilder rezipiert und so entdeckte ich (wiederum dank Pitchfork) auch Bands wie Joy Division, Buzzcocks, Gang of Four und Wire. Vor allem Wire. Das war musikalisch eine tolle Zeit.
Interpol wurden für mich schon ab ihrem zweiten Album uninterssant, Liars aber hörten nicht auf, sich neu zu erfinden und interessant zu bleiben, mal mit dem Blocksberg-Konzeptalbum They Were Wrong, So We Drowned, mal mit ihrer Trommel-Huldigung Drum’s Not Dead.
Ihren kreativen Höhepunkt erreichten sie für meinen Geschmack aber mit den Alben Sisterworld und WIXIW: Opulent produzierter Artrock, krautig, elektronisch, exaltiert.
Kieran „Four Tet“ Hebden kenne ich seit dem Album Pause, welches wie ich gerade sehe, nicht aus den späten Neunzigern, sondern von 2001 ist. Irgendwann jedenfalls zwischen Pause und There Is Love In You wurde ich gewahr, dass Four Tet sich als DJ und Producer und nicht lediglich als einer dieser Schlafzimmertüftler versteht. Wirklich verstanden habe ich das aber erst mit dem 2010er-Album There Is Love On You und dem fulminanten Neunminüter Love Cry.
Die bedeutendste Quelle für den Erwerb digitaler Musik wurde für mich im Laufe der letzten zehn Jahre die Plattform Bandcamp. Nicht nur, weil das Angebot wuchs, da immer mehr Künstler, Bands und vor allem Labels ihre Vorzüge entdeckten, sondern weil Bandcamp immer besser darin wurde, sein Angebot zu kuratieren und zugänglich zu machen – etwa durch Blogposts, Radioformate und dezente Social Networking-Funktionen wie die Möglichkeit, anderen Nutzern der Plattform zu folgen.
Jedenfalls muss ich durch irgendeine dieser Funktionen circa 2014 das Hiphop-Label Mello Music Group und dessen Produzenten L’Orange entdeckt haben, der bevorzugt pre-1950s Jazz und Soul sampelt. The Orchid Days ist L’Orange pur, aber seine etlichen Kollaborationen mit MMG-Rappern sind ebenfalls ganz wunderbar.
Es gibt nur wenige neuere Bands, denen ein Krautrock-Sound zugeschrieben wird, wie er mir zusagt. Meistens will ich dann nur Can hören. Beak> ist eine der wenigen Ausnahmen. Der Gruppe um Geoff Barrow von Portishead gelingt der richtige, treibende aber repetitive Rhythmus – angereichert mit klangvollem Georgel und recht unambitioniertem Gesang, was sich weitaus besser anhört, als es sich hier … anhört.
Beak> ist im übrigen die einzige hier aufgeführte Band, die ich im Radio entdeckte und zwar bei einer spätabendlichen oder nächtlichen Autofahrt auf Radio1. Das weiß ich noch, weil ich mir ja irgendwie schnell notieren musste, wie die Gruppe eigentlich heißt.