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Daniel Loick – Anarchismus zur Einführung
Ja, was soll ich sagen? Ich kann nicht anders als zu Themen, die mich interessieren, immer mehr und mehr zu lesen. Das ist bei einer politischen Philosophie, die ausgesprochenen Wert auf Praxis legt, ein wenig absurd. Gleichwohl ist das Buch sehr gut, gibt einen breiten Überblick, setzt sich kritisch mit dem Thema auseinander und legt…
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Cormac McCarthy – The Road
Von irgendwoher sprang mich The Road an, ich glaube, es war die Verfilmung auf Mubi. Ich habe den Film aber bereits gesehen und verspürte keinerlei Bedürfnis es noch einmal zu tun. Also das Buch, welches mich sowohl durch seine Schönheit wie durch seinen Schrecken in dem Entschluss bestärkte; die Schönheit in McCarthys Prosa und das…
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Jana Costas – Im Minus-Bereich
Dieses Buch hat Wolfgang M. Schmitt im Salon des Die neuen Zwanziger-Podcasts vorgestellt und mich zum Kauf angeregt. Die Autorin und Professorin für Personal, Arbeit und Management Jana Costas hat sich für diese ethnografische Studie einem Reinigungsteam am Potsdamer Platz angeschlossen und schildert die Dramen der Würde, wie sie den grundlegenden sozialen Zusammenhang beschreibt: Sie…
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Sabine Pfeiffer – Digitalisierung als Distributivkraft
Vor ein paar Wochen dachte ich bei Mastodon laut darüber nach, ob wir als Gesellschaft überhaupt noch in der Lage seien, künstliche Intelligenz beziehungsweise Large Language Models objektiv einzuschätzen, nachdem wir in den vergangenen zehn Jahren mit Krypto und dem Metaverse schon in die eine oder andere Sackgasse hineinmanövriert wären. Daraufhin wurde ich auf Digitalisierung…
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Nick Reimer & Toralf Staud — Deutschland 2050
Ein Buch, von dem ich erst dachte, dass ich es nicht brauche, weil ich schon alles weiß. Welch ein Irrtum. Die Folgen des Klimawandels werden hier anhand von unzähligen Beispielen illustriert, die sich aus Begegnungen mit Praktikern und Wissenschaftlern ergeben haben, darunter Förster, Obstbauern, Logistiker, zahlreiche Vertreter der kommunalen Verwaltung, Feuerwehrleute, aber auch Wirtschaft und…
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Thomas Wagner – Fahnenflucht in die Freiheit
Das Buch knüpft unmittelbar an Anfänge von Graeber und Wengrow an, und vertieft das kontraintuitive Verhältnis früher Staatlichkeit zu ihren Untertanen. Die haben sich nämlich, so die These, viel häufiger in das „barbarische“ Umland verdünnisiert, als sie sich den Verhältnissen fügten. Das wird hochinteressant am alten Testament („Das Reich Gottes ist die Anarchie“) und der…
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Josefine Soppa — Mirmar
Von Josefine Soppa las ich im Winter eine eindrucksvolle Kurzgeschichte im Literaturmagazin Edit und bestellte prompt ihr Debüt vor. Mirmar handelt von einer Mutter-Tochter-Beziehung in einer prekären Gig-Economy und der Flucht aus dieser. Der harte Realismus der Lebenswelten wird dabei auf ganz besondere Art mit einer seltsamen Welt im Verfall verbunden. Ferienwohnungen, deren Besitzer sie…
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Gelesen (und geremixt): Hannes Bajohr – Schreiben in Distanz
Sehr lesenswert finde ich die unter dem Titel Schreiben in Distanz veröffentlichte Hildesheimer Poetikvorlesung vom Hannes Bajohr.
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James S.A. Corey – Leviathan Wakes
Weil wir wissen wollten, wie es nach der tv-Serie weitergeht, haben wir uns die Buchreihe zu The Expanse gekauft und natürlich muss auch die bei Band 1 begonnen werden. Das ist gut, weil die Reihe wirklich schmissig geschrieben ist und ein tolles science fiction-Worldbuilding in Gang setzt. Ein wenig schlecht ist es, weil die Serie…
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Simon Singh – Fermats letzter Satz
Ein Zufallsfund im heimischen Regal. Kurzweilig und interessant, auch wenn es natürlich nicht möglich ist, Andrew Wiles‘ Beweis von Fermats letztem Satz mehr als nur höchst kursorisch vorzustellen. Das Abstraktionsniveau ist schwindelerregend. Es gibt auch eine TV-Doku, der dieses Buch wohl zugrunde liegt.